DNUG Development Day 2019

Am 20.02.2019 fand der DNUG Development Day 2019 statt, zu dem die DNUG Fachgruppe Development nach Essen in das „Unperfekthaus“ einlud. In mehreren Sessions wurden dabei aktuelle Themen zur Applikationsentwicklung rund um IBM Domino und Notes beleuchtet und im Kreis der 25 Teilnehmer diskutiert.

In der ersten Session des Tages zeigte Detlev Pöttgen (midpoints GmbH) wie sich Notes-Client-Anwendungen mit IBM Domino Mobile Apps (IDMA) auf dem iPad nutzen lassen. IDMA ist dabei im Grunde genommen ein Basic-Client, mit dem sich klassische Notes-Anwendungen ohne weitere Anpassungen sowohl online als auch offline mittels lokaler Replikation auf dem iPad öffnen lassen. Dabei setzt IDMA weder eine spezielle Version von IBM Domino noch eine gesonderte Konfiguration voraus und lässt sich dadurch nicht nur mit Domino 10, sondern auch mit Domino 9 verwenden. Obwohl sich IDMA derzeit noch im Beta-Status befindet und gewissen Limitierungen unterliegt, sind die bereits enthaltenen Features und die Stabilität der App sehr beeindruckend. Im Vergleich zum klassischen Notes-Client besitzt IDMA allerdings keinen Web-Viewer und keine Java Runtime Environment (JRE), weshalb sich XPages oder Java-basierte Applikationen nicht ausführen lassen. Zudem unterbindet IDMA derzeit softwareseitig das Aufrufen der Mail-Datenbank des Users. Wer dennoch „Mails“ auf dem iPad nutzen möchte, muss weiterhin auf IBM Verse zurückgreifen. Im Rahmen der IBM Think 2019, die vergangene Woche in San Francisco stattfand, wurde bereits ein Prototyp von IDMA für Android-Tablets gezeigt. Ob IDMA in Zukunft auch auf dem iPhone und Android Smartphones verfügbar sein wird, ist bisher noch offen.

In der zweiten Session am Vormittag informierte Christian Güdemann (WebGate Consulting AG) über die Nutzungs- und Beteiligungsmöglichkeiten von Notes-spezifischen Code-Snippets und -Anwendungen auf der Open-Source Plattform OpenNTF. Neben den Hintergründen zur OpenNTF-Community und der Motivation zur Bereitstellung von Open-Source-Anwendungen für IBM Domino wurden auch die Voraussetzungen und der Veröffentlichungsprozess von neuen Inhalten auf der Plattform vorgestellt.

Am Nachmittag stellte Oliver Busse  (We4IT GmbH) den Teilnehmern des Fachgruppentags in einer Hands-On-Session zwei neue Features von Domino 10 vor: Node.js und Domino Query Language (DQL). Mit dem „Domino App Dev Pack“ wird Domino 10 um eine Node.js-Schnittstelle namens „Proton“ erweitert, die es außerhalb von Domino laufenden Node.js-Applikationen erlaubt, Daten mittels DQL aus einer Notes-Datenbank abzurufen und zu schreiben. Dadurch lässt sich Domino 10 bei Bedarf als NoSQL-Datenbank verwenden, die mit DQL eine an MongoDB angelehnte Syntax bietet, aber im Gegensatz zu alternativen NoSQL-Datenbanken von vornherein die bekannten Security-Features von Domino mit sich bringt. Auch wenn die für Proton erforderliche Domino-Konfiguration und die Authentisierung der Node.js-Anwendung am Domino etwas komplexer sind, bieten Proton und DQL neue, interessante Anwendungsmöglichkeiten, die auch für Entwickler ohne Domino-Erfahrung von Interesse sein können.

Im Anschluss beleuchtete Andreas Schulte  (IBM) Domino 10 aus Entwicklersicht und gab einen Überblick über die enthaltenen Technologien und deren unterschiedlichen Zielgruppen. Abgerundet wurde die Session mit einem kurzen Rückblick zu den auf der IBM Think 2019 bekannt gegebenen Neuigkeiten aus dem Bereich IBM Collaboration Solutions.

Zum Ausklang des DNUG Fachgruppentags wurden in einer offenen Diskussionsrunde einzelne Inhalte der Sessions mit Detailfragen vertieft und weitere aktuelle Themen diskutiert.

Alles in Allem war es ein gelungener Tag mit interessanten Eindrücken zum Thema Applikationsentwicklung rund um IBM Domino und Notes.

Julian Mosen
(Research Assistant @ CEIR)