Über den Wolken von Wien
IBM Österreich lud am 21.03.2019 Kunden und Business Partner zur Veranstaltung „IBM Collaboration – San Francisco comes to you“ nach Wien ein, um über Neuigkeiten zu berichten, die auf der IBM Think 2019 bekanntgegeben wurden. Der Einladung von IBM folgend reiste auch ich mit dem Zug nach Wien, um einen Vortrag im 35. Stock des Wiener Twin Towers zu halten. Diejenigen die mich kennen wissen, dass ich nicht in San Francisco war, denn Flugreisen lasse ich nur mit großen Widerwillen und in allergrößter Not über mich ergehen. Dennoch hielt ich zusammen mit Martti Garden (IBM) einen Vortrag über IBM Connections 6.0 CR4. Diese Version wurde auf der Think bekannt gegeben und wird beim UCT bereits seit Anfang März 2019 in der Lehre sowie Forschung eingesetzt. Dank der tatkräftigen Unterstützung von IBM (insbesondere durch Dr. Olaf Töpper und Michael Urspringer) befindet sich UniConnect damit auf dem neusten Stand der Technik.
Im Vortrag stellte Martti Garden die technischen Neuheiten von CR4 im Detail vor und gab einen Ausblick auf CR5. Anschließend sprach ich darüber, wie Dozierende und Forschende UniConnect in der Lehre und Forschung einsetzen. Neben einer Einführung zu meinem eigenen Forschungsschwerpunkt, dem kennzahlengestützten Benefits Realisation Management von Enterprise Collaboration Systems, gab ich einen Einblick über die Prototypen der Community-Apps, die an der Universität Koblenz-Landau auf Basis von Domino und NodeRed entwickelt werden, um einen für uns maßgeschneiderten Digitalen Arbeitsplatz zu realisieren. Das Feedback der Zuhörer zeigt wieder einmal, dass wir in unserer Forschung an brandaktuellen und praxisrelevanten Themen arbeiten. Viele Teilnehmer dankten mir für meinen offenbar gelungenen Vortrag. Es kann selbstverständlich sein, dass meine Vorträge außerhalb von Österreich in der Vergangenheit nicht so gut waren, jedoch habe ich derart viele und direkte positive Rückmeldung nur hier erfahren dürfen. Ein äußerst angenehmes Gefühl, an das ich mich zukünftig stets erinnern werde, um ähnliches Feedback an Vortragende weiterzugeben, wenn ich selber einen spannenden Beitrag als Zuhörer erleben darf.
Uffe Sorensen (hcl) und Thomas Hampel (IBM) referierten in Ihrem Vortrag ausgiebig über Domino V10, die kommenden Features von Domino V11 und die Community Jams. Trotz besseren Wissens hoffte ich, neue Informationen über den kommenden Deal zwischen hcl und IBM zu erfahren. Aber nein. Sowohl alle Vertreter der IBM als auch von hcl ließen sich zu keinen spannenden Aussagen hinreißen. Das ist sicherlich professionell und zwingend notwendig, führt aber teilweise auch zu merkwürdigen Gesprächssituationen. Denn kein Mitarbeiter von der IBM oder von hcl darf mehr verraten und es wird peinlich genau darauf geachtet im Konjunktiv zu sprechen: „Falls der Deal zustande käme, könnten/würden/sollten wir…“. Lässt sich jemand hingegen aus Versehen zu Aussagen hinreisen, die unter Umständen als Faktum interpretiert werden könnten, erröten die Gesichter und nervöse Blicke werden in alle Richtungen geworfen, als ob das göttliche Kartellamt mahnende Blitze aus dem Himmel schießt. Es heißt also weiterhin abwarten.
Nach dem Vortrag von Uffe und Thomas hielt Franz Walder (panagenda) einen Vortrag über aktuelle Produkt- und Projektentwicklungen seines Arbeitgebers sowie über seine persönlichen Eindrücke von der Think. Auch wenn ich es schon vorher wusste war es noch einmal schön zu hören, wie stolz und glücklich das Unternehmen ist, dass IBM-Kunden bis April 2020 weiterhin kostenlose ApplicationInsights-Lizenzen erhalten und die MarvelClient Essentials in IBM Notes und Domino 10.0.1 integriert sind. Beeindruckt war ich zudem darüber, dass es Franz schaffte seine Präsentation spontan so zu kürzen, dass er die vorherige, massive Überziehung von Uffe und Thomas locker ausgleichen konnte, ohne den Zuhörern wesentliche Inhalte in seiner Präsentation zu verwehren. Chapeau!
Den letzten Vortrag des Abends hielten Patrick Zarnikow (Team Technology) und Alexander Romppel (Team Technology). Sie referierten über ihr Produkt TeamWorkr. Diese Low-Code-Entwicklungssoftware erlaubt es, Domino Applikationen modern, webfähig und mobil zu machen. Neben einer Live-Demo holten sie spontan noch einen Kunden auf die Bühne, der ihre Software bereits erfolgreich einsetzt. Das war eine sehr beeindruckende Präsentation, vor allem für jemanden wie mich, der mit Coding nicht viel am Hut hat. Diesem Thema möchte ich mich gerne zukünftig noch mehr widmen, sobald mein eigenes Großprojekt namens „Dissertation“ abgeschlossen ist.
Im Anschluss an die Vorträge nahmen die Teilnehmer die Möglichkeit wahr, den fantastischen Ausblick über Wien zu genießen, sich in angenehmer Atmosphäre zu unterhalten oder der Live-Band Chief Jackson zuzuhören. Ich traf viele gute Bekannte, wie beispielsweise Thomas Zeizel (IBM), der die Veranstaltung eröffnete, oder Markus Danhel (IBM), der seit Anfang des Jahres die Business Unit Collaboration in Europa leitet. Das Event war jedoch auch mein erster Vollkontakt mit der österreichischen ICS Commmunity, sodass ich viele neue spannende Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und Politik kennenlernen durfte. Alle waren außerordentlich freundlich zu mir. Im Nachhinein muss ich mich ernsthaft fragen, warum Österreich in meinem Netzwerk bis jetzt außen vor geblieben ist. Ich hoffe sehr, dass auch nach dem „möglichen Deal“ zwischen IBM und hcl diese sympathische und agile Community aufrechterhalten bleibt. Durch das Engagement, die Erfahrungen und die langjährig gepflegten Kontakten von Harald Gerl (IBM) sowie von Ernst Rochovansky (IBM) stehen dem UCT und damit auch IBM – äh… hcl… ach, whatever!- spannende Projekte in Österreich bevor. Stay tuned!